BUJU 2017

Was bedeutet die biblische Rede von dem Gericht Gottes in unserer Gegenwart? Warum ist die Auseinandersetzung mit dem Gericht Gottes grundlegend für unseren Glauben und unser Leben in dieser Welt, wenn wir doch auf einen Gott vertrauen, der die Menschen in seiner liebevollen Gnade begegnet, vergibt und erneuert? Wie wird die Gerechtigkeit Gottes erfahrbar?

 

„Es ist angerichtet!“ – so lautete das herausfordernde Thema des Bundesjugendtreffen der Evangelisch-methodistischen Kirche, das über das Pfingstwochenende (3.-5. Juni) im Kloster Volkenroda (Thüringen) stattfand. Insgesamt waren 350 Teilnehmende und Mitarbeitende dabei.

 

Das im Jahr 1131 von Zisterziensermönchen errichtete Kloster hat eine bewegte Geschichte hinter sich, was den alten Mauern und der Klosterkirche abzulesen ist. Heute lebt und wirkt dort die Kommunität der Jesus-Bruderschaft. Die wiederaufgebauten Klosteranlagen bieten einen einladenden Ort der Einkehr, der Gemeinschaft und der Neuausrichtung für Menschen aller Generationen.

 

Bereits zum fünften Mal fand das Bundesjugendtreffen in Volkenroda statt. Neben Gottesdiensten, Tagzeitengebeten, Workshops und Kleingruppengesprächen bildeten verschiedene Seminare einen besonderen Schwerpunkt der gemeinsamen Zeit. Interessante Persönlichkeiten wie der Theologe Professor Dr. Siegfried Zimmer (Ludwigsburg) oder der Soziologe Niels Schwiderski, Referent des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR, luden die Jugendlichen ein, sich auf die Suche nach der gegenwärtigen Bedeutung des Gerichtes Gottes zu begeben und über die damit verbundenen Fragen nach dem Umgang mit Schuld, der Bedeutung von Gnade und Freiheit und der gesellschaftlichen Dimension von Gerechtigkeit und Versöhnung ins Gespräch zu kommen. Im Jahr des 500-jährigen Reformationsjubiläums prägte die reformatorische Frage nach der Gerechtigkeit Gottes auch das Bundesjugendtreffen der Evangelisch-methodistischen Kirche. Zugleich wurde diese Frage in den weiten Horizont sozialer, gesellschaftlicher und globaler Herausforderungen gestellt – wie es für die die methodistische Identität prägend ist.

 

Stephan von Twardowski